Kriegst
du manchmal auch das Gefühl, das es in dir zwei Kräfte gibt, die das Gegenstück
zueinander sind? Es gibt eine vernünftige Kraft in dir, die die Hausaufgaben
schon eine Woche im Voraus erledigt, schön höflich dem Nachbarn grüsst und gut
darauf schaut, dass du dich sozial und vernünftig verhältst. Diese Kraft
kontrolliert, organisiert und denkt logisch. Dann gibt es noch eine weitere
Kraft in dir. Diese Kraft ist das Gegenstück zur superorganisierter Sozialkraft.
Diese Kraft, die macht genau das, und nur das, was sie will.
Diese
Kräfte möchten wir heute etwas genauer anschauen. Unser lieber Sigmund Freud
(1856-1939, von Beruf Psychologe und Intelligenter Mensch™) hat sich mit diesen
Kräften etwas auseinandergesetzt und präsentiert sein Strukturmodell der
Psyche. Das Strukturmodell der Psyche besteht aus drei Instanzen; dem Über-Ich,
dem Ich und dem Es.
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Das Strukturmodell der Psyche |
In
deinem Über-Ich befinden sich deine Werte, dein Gehorsam und dein Gewissen.
Dein Über-Ich entwickelt sich durch deine Erziehung. Mit der Entwicklung des
Über-Ich’s in deiner Kindheit erwirbst du die Fähigkeit, dich sozial zu
verhalten und deine Triebe eigenständig zu kontrollieren. Wenn du ich deinem
Über-Ich wiedersetzt, kriegst du Schuldgefühle.
Dein
Es ist das Gegenstück dazu. In deinem Es befinden sich deine Triebe. Unter
Triebe verstehen wir deine Bedürfnisse, wie zum Beispiel dein Bedürfnis auf
Nahrung. Dazu gehört aber auch das Bedürfnis auf Geltung, und deine Gefühle.
Dein Es handelt nach dem Lustprinzip. Diese Triebe haben eine grosse Wirkung
auf deine Handlung, jedoch ist es dir nicht immer bewusst. Im Gegensatz zum
Über-Ich ist dir das Es angeboren, es ist von Anfang an da. Wenn du Dinge
machst, die total dumm sind, dich aber für kurze Zeit glücklich gemacht haben,
sagst du ja, «Es passiert einfach mit mir». Jetzt weisst du, wer dieses
berühmt-berüchtigte Es ist, welches mit dir passiert, wenn du wiedermal die
ganze M&Ms Packung gegessen hast.
Das
Ich ist die Instanz, die zwischen den Ansprüchen des Es und dem Über-Ich, sowie
des sozialen Umkreises vermittelt, mit dem Ziel, Auseinandersetzungen
konstruktiv aufzulösen. Das Ich entspricht deinem bewussten Denken im Alltag
und deinem Selbstbewusstsein. Das Denken, das Wahrnehmen und das Gedächtnis ist
alles Teil des Ich.
Meiner
Meinung nach darf weder das Über-Ich noch das Es zu stark über dich herrschen.
Wenn beide zusammen in Harmonie sind, ist der Mensch psychisch gesund und fühlt
sich wohl. Dominiert das eine oder das andere zu stark, gerät der Mensch ausser
Balance. Dann kommt es zu Sucht oder psychischer Krankheit.
Ich
bin mir nicht hundertprozentig sicher, ob ich dieses Modell durch und durch
verstanden habe und richtig erkläre. Aber dieses Modell gibt mir viele
Antworten auf meine Fragen und Grübeleien.