Smartphones sind zum
unersetzlichen Teil unseres Alltags geworden. Sie sind unser ständiger
Begleiter. Wir nutzen es als Kommunikationsmittel, um mit Freunden Bilder zu
teilen, um Nachrichten oder Informationen abzurufen, um Spiele zu spielen, um
Musik zu hören und Videos zu schauen. Es gibt fast nichts, was unser Smartphone
nicht kann. Das ist auch der Grund dafür, dass wir es ständig mit uns
herumtragen und es mehrere Stunden am Tag brauchen. Smartphones gibt es aber
erst seit diesem Jahrhundert, und wir sind die erste Generation, die mit
Smartphones aufwächst. Viele Erwachsene betrachten diese Digitalisierung mit
kritischen Augen und meinen, dass die Jugend handysüchtig wäre. Darunter gibt
es logischerweise auch Eltern, die verzweifelt sind und nicht wissen, wie man
seinen Kindern den Umgang mit den Smartphones am besten beibringt. Der Spiegel
hat am 06.08.2016 einen seitenlangen Artikel veröffentlicht. In diesem Einblick
erhielt man einen Einblick in einige Familien und wie sie mit den Phones
umgingen und welche Regeln im Haus galten. Darunter befanden sich Familien,
dessen Regeln ich nicht nachvollziehen kann oder will. Es gibt keine
Zauberregel, wie man seinen Kids den Umgang mit den Medien am besten beibringt,
und ich weiss es auch nicht besser als diese Menschen im Spiegel. Aber ich
werde meine Meinung trotzdem zu einer von diesen Regeln vertreten, die ich im
Spiegel gelesen habe und die mich sehr empört hat. Diese Regel ist nämlich für
mich ein absolutes No-Go.
«Meine Kinder
bekommen ein iPhone, und ich darf alle ihre WhatsApp Nachrichten lesen»
Diese Regel ist sicher nur
gut gemeint von der Mutter. Opfer von Cybermobbing neigen nämlich oft dazu,
diese Probleme für sich zu behalten. Wenn die Mutter das Handy kontrolliert,
dann kann sie sicherstellen, dass das Kind nicht gemobbt wird. Auch kann die
Mutter sehen, wenn das Kind von anderen belästigt wird und sieht ob das Kind
«schlechte» Freunde oder sowas in der Art halt.
Aber diese Regel greift zu
sehr in die Privatsphäre des Kindes ein. Wenn Kinder im echten Leben mit
Freunden unterhalten, hockt die Mutter oder der Vater ja auch nicht daneben und
hört das ganze Gespräch an. Ähnlich sollte es auch im Umgang mit dem Handy
sein. Ich kannte einige Mädchen, bei denen diese Regel galt. Bei denen ging diese
Regel eigentlich nach hinten los. Sie löschten viele Nachrichten, und waren
unehrlich mit ihren Eltern. Wenn meine Mutter so dauernd meine Chats
kontrollieren würde, würde ich aufhören, ihr Dinge zu erzählen, da ich ihr
nicht mehr trauen würde. Ich hätte auch Angst, dass sie dann meine anderen
Freizeitaktivitäten kontrollieren würde, falls sie etwas hört, was ihr nicht so
gefällt.
Ich bin kein
professioneller Erziehungsberater oder so, aber ich bin der Meinung, dass
Kinder einen gewissen Freiraum brauchen, um sich zu entwickeln. Ich denke, dass
Eltern und Kinder Vertrauen zueinander aufbauen sollten. So werden Kinder ihren
Eltern erzählen, wenn sie Probleme im Internet haben, und die Eltern können das
Handy sorgenlos bei den Kindern lassen.
Als ich zwölf Jahre alt
war, bekam ich ein iPhone 4 und durfte mir WhatsApp herunterladen und mit
Freunden chatten. Ich habe mir kurz danach auch Instagram, Snapchat und Tumblr
heruntergeladen. Da meine Eltern mich darüber informiert hatten, wie man sich
im Internet schützt, gab es nie irgendwelche Konflikte. Meine Accounts wurden
nie regelmässig kontrolliert. Meine Eltern waren natürlich schon neugierig,
weshalb ich manchmal stundenlang am Handy war, aber sie zügelten ihre Neugier
und liessen mir meine Freiheit. Da sie mir nie nachspionierten und bei mir nie
das Handy kontrollierten, erzählte ich meinen Eltern von alleine, wenn was war.
Ich kann mit meinen Eltern über viele Dinge offen reden, auch wenn es Themen
sind, die gerade nichts mit dem Handy zu tun haben.